Sonntag, 20. Oktober 2013

Du existierst nicht

Du existierst hier nicht.
Habe dich nicht mitgenommen.
Alles daheim gelassen.
Außer der Erinnerung.

Alles weggeworfen.
Achtlos.
So wie du mich.

Keiner fragt nach dir.
Keiner schaut mich traurig an.
Außer mein Spiegelbild.

Neuer Anfang.
Neue Menschen.
Neues Leben.

Die Angst nach Haus zu kommen.
Das Zusammenschrecken bei einem Auto.
Unsinnig.

Du bist weit weg.
Im Herzen ganz nah.
Jede Nacht neben mir.
Raubst mir den Schlaf.

Erinnerungen.
Gefühle.
Schmerzen.
Wut.
Hass.

Gebe die Starke.
Bin die Alte.

Im Inneren allein.
Verlassen.
Gedemütigt.

Tue alles um dich zu vergessen.
Keine Lieder.
Keine Fotos.
Keine Erinnerung.


Das Beste an Augsburg?
Du existierst nicht.
Du hast nie existiert.
Du wirst nie existieren.
Wenn ich es nicht zulasse.

Muss nach vorn sehen.
Immer nach vorn und niemals zurück.
Denn da bist du.
Denn da ist sie.
Denn da seid ihr.

Hier bin ich.
Mache weiter.
Ohne mich umzusehen.
Mache weiter.
Ohne zu fühlen.

Und das Beste an Augsburg?
Du existierst nicht.


Freitag, 16. August 2013

Ziellos.

Ich gab dir Zeit und du nahmst mir Kraft.
Ich gab dir Verständnis und du nahmst mir Hoffnung.
Ich gab dir Liebe und du nahmst mir Alles.

Was war ich für dich?
Zeitvertreib? Spielzeug? Halt gerade da?

Wie konntest du mir meinen Stolz nehmen?
Wie konntest du mich so demütigen?
Wie konnte ich dir so egal sein?

Wie konnte ich mich so aufgeben?
Wie konnte ich mich so abhängig machen?
Wie konnte ich dich so nah an mich heran lassen.

Alles Lüge?
Schwer zu glauben.
Alles Spaß?
Schwer zu verstehen.
Alles Vorbei?
Schwer zu ertragen.

Ich habe dir alles geglaubt.
Immer wieder aufs Neue.
Jede Entschuldigung. Jedes Wort. Jede Lüge.

Habe die Frauen immer belächelt.
Mich über sie gestellt.
Gedacht „Nicht mit mir.“
Irrtum.

Du hast mich aus meinem Tal geholt.
Mir geholfen und mich dann fallen lassen.
Ohne Sicherheitsnest.
Ins Leere.

Dort trudel ich.
Versuche zu begreifen.
Versuche zu verstehen.
Versuche zu vergessen.

Alles Lüge?
Schwer zu glauben.
Alles Spaß?
Schwer zu verstehen.
Alles vorbei?
Schwer zu ertragen.

Hast mich weggeworfen.
Achtlos.
Warst dir meiner zu sicher.
Berechtigt.
Hast mich benutzt.
Dreckig.

Leere Worte.
Leere Versprechungen.
Leere Hoffnung.

Kraftlos.
Haltlos.
Ziellos.







Donnerstag, 20. Juni 2013

Enttäuschung

Wie konntest du nur?
Jedes Mal aufs Neue?
Jedes Mal aufs Neue lügen.
Jedes Mal aufs Neue mich verletzen.
Jedes Mal aufs Neue unsere Liebe verraten.

Das perfekte Paar“.
Das waren wir.
Keinen Streit.
Keinen Stress.
Endlose Liebe.

Das alles hast du weggeworfen.
Achtlos.
Als wäre es nichts wert.
Als wäre ich nichts wert.

War das so?
War ich es dir nicht wert?

Habe immer alles getan.
Dich unterstützt und verteidigt.

Immer zu dir gestanden.
Immer an deiner Seite gekämpft.
Immer Verständnis gehabt.
Immer wieder hingefallen.

Wie konntest du sagen, dass ich die Eine war?
Die große Liebe?
Die Frau an deiner Seite?

Wenn du nicht bereit warst, derselbige für mich zu sein.

Wie konntest du nur?
Dich gegen mich entscheiden.
Und für den Alkohol.

Montag, 22. April 2013



So oft verletzt.
So oft unsere Liebe verraten.
Mich verraten.

Wieso merkst du es erst so spät`
Wenn es eigentlich schon längst zu spät ist?
Wenn mein Kopf schon gegen dich ist?

Wieso kann mein Herz nicht loslassen.
Es wäre besser für mich.
Wenn du nicht mehr in meinem Leben wärst.

Aber wie soll ich ohne die Person leben, die mir Liebe gibt?
Sicherheit gibt?
Zuversicht gibt?

Wie soll ich ohne dich leben?
Die Vorstellung ist unerträglich.

Aber wären wir dann nicht in einem Jahr an dem gleichen Punkt?
An der gleichen Entscheidung?
An dem gleichen Scheideweg?

Ich stehe an einer Kreuzung.
Der eine Weg ist hell.
Man kann sehen was kommt.
Eine Zukunft mit dir.
Ein Leben mit dir.
Sicherheit.
Schmerz.
Ungewissheit.
Wie soll es gehen?
Ständige Angst.
Angst dich zu verlieren.
Angst, dass du es nicht schaffst.
Angst am Ende doch allein zu sein.

Der andere Weg undurchsichtig.
Voller Schatten.
Voller Gefahren.
Etwas Neues wagen?
Allein?
Auf eigenen Beinen stehen?
Was erwartet mich in einem Leben ohne dich?
Ist hinter diesem Dunkel Licht?
Wird es mir besser gehen?
Oder verirre ich mich in diesem Wal?
Ohne deine Hand, die mich sicher leitet.
Die mir aufhilft, wenn ich gefallen bin,

Neue Wege wagen?
Ich stehe an einer Kreuzung.
Muss mich entscheiden: Rechts oder links?
Und eigentlich will ich doch nur wieder auf den Weg, der hinter mir liegt.

Samstag, 5. Januar 2013



Ich erinnere mich.

Ich erinnere mich an so viele Momente in meinem Leben.
An meine Kindheit.
An meine Jugend.
An gestern.

Ich erinnere mich an meinen ersten Schultag.
Meine erste Klassenarbeit.
Meine erste 1.
Meine erste 6.
Meinen ersten blauen Brief.

Ich erinnere mich an meine erste Liebe.
Meinen ersten Kuss.
Mein erstes „Ich liebe dich“
Mein erstes Mal.
Meine erste Trennung.

Ich erinnere mich an Alkohol.
Mein erstes Bier.
Meinen ersten Wodka.
Meinen ersten Abend in der Disco.
Meinen ersten Absturz.

Ich erinnere mich an meine Freunde.
Meinen ersten Mädelsabend.
Meine ersten durchtanzten Nächte.
Meinen ersten geteilten Liebeskummer.
Meinen ersten Zickenkrieg.

Ich erinnere mich an Lachen.
Ich erinnere mich an Weinen.
Ich erinnere mich an Wut.
Ich erinnere mich an Schmerz.

Ich erinnere mich an das Gefühl von Freiheit.
Ich erinnere mich an das Gefühl von Wagnis.
Ich erinnere mich an das Gefühl von Dummheit.
Ich erinnere mich an das Gefühl von purem Glück.

Ich erinnere mich an alle wichtigen Abschnitte meines Lebens.
Und Warum?
Weil ich durch all diese Dinge zu dem Menschen geworden bin, der ich heute bin.
Und mir diese Momente erklären, wie es dazu kam.

Immerzu diese Angst



Immerzu diese Angst.

Immerzu diese Angst dich zu verlieren.
Angst, dass du eine Bessere findest.
Dass du meine Launen nicht mehr willst.
Meine Eifersucht nicht mehr willst.
Meinen Körper nicht mehr willst.
Mich nicht mehr willst.

Ich versuche alles um dir die bestmögliche Freundin zu sein.
Verbiege ich mich?
Mache mich zu oft hübsch um dir zu gefallen, auch wenn mir nicht danach ist.
Bin das dann ich?
Versuche nett, lustig, spontan und offen zu sein.
Wie sie.

Wieso kann ich sie nicht vergessen?
Du hast dich für mich entschieden.
Weil wir uns so ähnlich sind?
Weil ich Angst habe doch noch zu verlieren?
In allen Lagen?
So oft verloren.
So oft schlechter gewesen.
Dann auch noch dich?

Bin ich noch ich, wenn ich dauernd vorgebe etwas zu sein?
Jemand zu sein?

Immer im Zwiespalt.
Mit dir reden über meine Gefühle?
Gedanken?
Ängste?
Oder die Unkomplizierte sein, die du so brauchst.
Mich beruhigen und mit dir reden?
Oder sichergehen, dass ich so bin wie du mich willst und still sein?

Nicht nachfragen, ob alles in Ordnung ist.
Nicht fragen, ob du mich liebst.
Nicht alles in Frage stellen.
Nicht jedes Wort prüfen.
Nicht dir misstrauen.

Spürst du die Veränderung in mir?
Dass ich nicht glücklich bin?
Tust du alles dafür, dass ich glücklich bin?
Erwarte ich zu viel?
Wovor habe ich Angst?

Sie ist da.
Die Angst.
Immerzu diese Angst.



Dienstag, 18. September 2012

Das Pärchen gegenüber



Ein junges Pärchen blickt sich verliebt in die Augen, während der Kaffee vor ihnen völlig unwichtig erscheint. Sie haben ausschließlich Augen für den jeweils anderen.
Was mag es für eine Liebe sein, die die beiden verbindet?
Ist es eine nie enden wollende, bedingungslose Liebe, wie die der beiden älteren Herrschaften zwei Tische weiter, die jeden Donnerstag um die gleiche Uhrzeit an eben diesem Tisch sitzen und ihren Kaffee mit Milch trinken? Sich jede Woche die gleichen Fragen stellen und über die gleichen Themen sprechen? Die Enkel, das Quiz mit Jörg Pilawa und die immer schlimmer werdenden Schmerzen im ach so alten Rücken des Herren? Die Bewegungen der beiden sind perfekt aneinander angepasst, ein Team, dass seit vielen Jahren im Einklang miteinander lebt und den Rest des Lebens miteinander teilen wird, bis zur letzten Stunde sind die Herzen mit endloser Liebe gefüllt.
Oder ist es eine Liebe von kurzer Dauer, so vergänglich wie die tausend Milchgetränke, die am Tag über die Ladentheke gehen?
Doch auch wenn die Liebe nur kurz ist, wird sie genossen? Oder ist es nur ein schnelles hinunterspülen, wie das des Mannes am Tresen, der zwischen zwei Meetings einen Espresso trinkt, um wach zu bleiben.
Oder ist es Genießen einer Kleinigkeit und wird ausgenutzt, wie die Frau, die am Fenster genüsslich ihren Milchkaffee schlürft. Erst langsam mit dem Löffel den Milchschaum abhebt, dann mit kleinen bedächtigen Schlücken die Tasse leertrinkt und am Ende die am Boden gebliebenen Reste noch auslöffelt. Darauf bedacht, jeden Moment dieser kleinen Pause in vollen Zügen zu genießen.
Man kann nicht erkennen, wo die Liebe der beiden hinführen wird, doch für den Moment sei eines gesagt: In diesem Moment ist die Welt um sie herum und der Kaffee vor ihnen egal, und das in einem Cafehaus mitten in der Stadt. In einer Stadt, die so laut und hektisch ist, gibt es einen Ort, an dem die Welt für einen Moment stillsteht, und sei es nur für die Dauer eines Kaffees.