Donnerstag, 18. November 2010

Träume


„I have a dream!“ So begann die wohl berühmteste Rede gegen Rassentrennung in den USA von Martin Luther King. Dieser Mann hatte einen Traum, den Traum von Freiheit und Gleichheit. Einen Traum, den so viele Menschen haben. Und dieser Traum veranlasste ihn dazu zu kämpfen. Selbst jetzt nach über 30 Jahren kennt jeder diese berühmten Worte, die so viel bewirkten.
Ich hatte auch einen Traum. Einen ganz persönlichen, der nur mich betraf. Ich wollte nach Amerika. Ich war bereit alles für diesen einen Traum aufzugeben. Ich wollte weg, etwas erleben und dann zurückkommen. Ich wollte erwachsen und reifer werden. Ich wollte mir einfach meinen Wunsch erfüllen. Ein Jahr nach Amerika, das sollte es sein. Ein Jahr in einer fremden Familie leben, ein Jahr eine andere Schule kennen lernen und ein Jahr eine neue Sprache sprechen. Alles war perfekt geplant. Ich war bereit. Gedanklich war ich schon immer bereit. Das war mein Traum. Ich war vollkommen versteift auf dieses Ziel, ich wollte es schaffen. Ich musste es schaffen, doch ich versagte und fiel. Wie tief uns Träume fallen lassen können, merkte ich schnell. Ich fiel vom höchstens Punkt direkt in die Hölle, die in meinem Fall Psychatrie hieß. Wenn du einen Traum hast weißt du, dass dich nichts auf der Welt glücklicher machen kann. Du willst nur noch diese eine Sache und das ist das Gefährliche. Du vergisst die Realität um dich herum und beginnst zu träumen. Du träumst dich weg, weit weg von allem. Bist glücklich, weil du denkst du hast es erreicht. Schwebst auf Wolken. Immer wenn ich geträumt habe, war ich in meiner „Rosa Marshmallowwelt“. Doch wenn du dann merkst, dass du erwachst und in die Realität zurückkehrst ist die Enttäuschung umso größer.
Aber wofür braucht man Träume? Um die Realität zu vergessen? Um sie besser ertragen zu können?
Aber Träume sind doch eigentlich zum Leben da.
Aber kann man jeden Traum leben?
Ist jeder Traum erfüllbar?
Soll man Träume überhaupt erfüllen?
Oder sind Träume nur dafür da ein Ziel vor Augen zu haben?
Damit Menschen sich nicht selber aufgeben und auch in schweren Zeiten weitermachen?
Jeder Mensch hat Träume, manche hat er seit er denken kann, andere haben sich erst später entwickelt.
Aber jeder Traum ist ein Individuum, so wie jeder Mensch ein Individuum ist.
Träume sind einzigartig, niemals gleich, weil jeder Mensch sich seinen selber zusammenbauen kann.
Bei Träumen gibt es keine Regeln, es gibt kein richtig oder falsch, ich glaube das ist es, was Menschen an Träumen so lieben, sie können nicht zu verrückt, zu abgedreht oder zu unwahrscheinlich sein. Jungen träumen davon Feuerwehrmann zu werden, Mädchen entscheiden sich dann doch lieber für die Prinzessinnenrolle. In der weiterführenden Schule, werden die wünsche schon ein wenig realistischer. Da geht es dann vom Anwalt, über Arzt bis hinzu Architekt. Klar geben wir uns bei unseren Träumen nicht mit Mittelmaß zufrieden. Wir wollen ine Buch veröffentlichen? Nein, wir wollen auf die Bestsellerliste. Wir wollen Helfen? Nein, wir wollen den Friedensnobelpreis.
Aber was passiert, wenn man sich seinen Traum vom neuen Auto erfüllt hat? Hat man dann sofort einen neuen Traum? Was ist denn dann mit den Menschen, die sich alles kaufen können? Und was ist mit den Lebensträumen? Wenn man erreicht hat, was man all die Jahre so dringend wollte. Kann man einen neuen Lebentraum haben? Oder hat jeder nur einen in seinem Leben? Was ist aber dann, wenn man diesen nicht erreichen kann? Muss man dann weiterleben, ohne einen Traum? Aber wie soll das gehen? Leben ohne Träume? Man lernt und arbeitet doch auf etwas hin. Wenn der eine Traum vorbei ist, ist es wahnsinnig schwierig einen neuen zu finden. Und ist der zweite Traum, dann genauso viel wert? Oder ist es nur eine Ersatzlösung, weil der erste nicht geklappt hat? Setzen wir uns nicht mit solchen Träumen so sehr unter Druck, dass wir ihn gar nicht erreichen können? Ich wusste, dass ich es schaffen MUSS! Das es für mich keine Alternative gab. Und dann plötzlich, von dem einen Tag auf den anderen, brauchte ich eine Alternative. Aber Träume kann man sich nicht einfach ausdenken, weil du nur mit dem Kopf denkst, aber Träume sind etwas, die aus deinem Inneren kommen. Sie entstehen ganz tief in dier drin im Herzen und kommen dann an die Oberfläche.
Es gibt kleine und große Träume. Dinge, die man sich zwischendurch wünscht, wie eine kleine Umarmung hier oder ein nettes Wort dort. Dann gibt es noch die großen Träume. Berufe, Familie, Gesundheit, Reisen, dass alles können Träume sein. Doch sind die kleinen Träuem weniger wichtig? Ist es nicht genau das, was man in bestimmten Situationen am dringendsten braucht? Einen Freund, der dich in den Arm nimmt? Ein liebes Wort, dass dich wieder aufheitert? Eine Hand, die dir aufhilft, wenn du gefallen bist? Doch eins haben alle Träume gemeinsam. Sie werden gebraucht. Ohne Träume gibt es keine Zukunft, denn jeder Traum passiert in der Zukunft, sonst wäre es ja kein Traum.


Mittwoch, 10. November 2010

Hass


Hass auf mich selbst,
Hass auf das Gefühl,
hilflos zu sein
und nichts tun zu können.

Wie soll ich nach vorne sehen, wenn es kein Ziel mehr gibt?
Wie soll ich lachen, wenn es keinen Grund mehr gibt?
Wie soll ich lieben, wenn ich mich selbst nicht mehr mag?
Wie soll ich atmen, wenn ich mich nach dem Grund dafür frag?

Ihr seht in mir eine Person, die es nicht gibt,
die toughe, starke die ich mal war,
sie ist gestorben,
dies geschah im letzten Jahr.

Als alles anfing und ich langsam zerbrach,
Ein Stück nach dem anderen brach heraus aus mir
Und nun bin ich allein
Im Jetzt und Hier

Montag, 1. November 2010

Gehen. Einfach Gehen und die Welt von oben sehen.
Kann und will einfach nciht mehr.
Leere in mir drin und um mich herum.
Kein Ende ist zu sehen, im endlosen Meer der Tränen.
Drohe zu ertrinken.
In meinen eigenen Gefühlen.
Licht am Ende des Tunnels?
Wohl kaum.
Wo soll ein Neuanfang sein?
Wenn alles vorbei zu sein scheint.