Donnerstag, 2. September 2010

Inwiefern beschäftigt uns Jugendliche Politik?

Politik in Deutschland. Jeder redet über sie, jeden geht sie etwas an, doch wie nehmen wir Jugendlich sie eigentlich war? Ich erinnere mich noch, dass uns unsere Eltern oft von früher erzählt haben, wie sie auf Demos gegangen sind und für ihre Rechte gekämpft haben. Jeder war immer gegen Atomkraftwerke, oder gegen die generelle Regierung. Aber wie ist das heute? Haben sich die Sichten der Jugendlichen verändert? Durch die Medien müssten wir doch eigentlich noch mehr von der Politik beeinflusst werden oder? Schließlich bekommen wir alles mit, aber was wissen wir wirklich über die Finanzkrise, oder darüber was welche Partei in ihrem Wahlprogramm stehen hat? Ich denke, dass den Großteil der Jugendlichen nur die Dinge interessieren, die uns wirklich direkt betreffen. Ich meine, was bekommen wir von der Finanzkrise mit? Außer das unsere Eltern dauernd über unsere Handykosten meckern, und uns mit dem Spruch in den Ohren liegen: „Der Wirtschaft geht es im Moment sehr schlecht, wir müssen sparen.“ Wen von uns stört es, dass die Aktienmärkte gefallen sind? Wen interessiert es, wie es den Firmen geht? Es ist uns egal, bis wir selbst davon betroffen sind, zum Beispiel indem wir keine Ausbildungsplätze bekommen. Genauso wie mit der neuen Bildungsreform. Eigentlich hat niemand von uns den Politikern so genau zugehört, als sie davon sprachen uns die Schuljahre zu kürzen, oder die Studiengebüren zu erhöhen. „Ach, was soll man denen glauben, die setzen doch eh nie etwas durch“, haben wir uns gedacht, bis plötzlich G8 beschlossene Sache war und wir uns umsahen, als wir die Konsequenzen dieser Entscheidung tragen mussten. Als es plötzlich hieß: Sitzen bleiben? Geht nicht! da kommt G8! Oder die Schüler, die direkt von G8 betroffen waren oftmals schon in der Unterstufe bis 4 Uhr Schule hatten und dann noch einen Berg an Hausaufgaben bekamen. Dann hat uns die Politik plötzlich interessiert und wir wurden laut, sehr laut. Wir sind auf die Straßen gegangen und haben für unsere Rechte gekämpft, wie unsere Eltern damals. Aber wieso wehrt sich die heutige Jugend erst, wenn es zu spät ist? Wenn die Dinge beschlossen sind? Wieso interessiert uns es nicht früher, wenn wir vielleicht noch etwas ausrichten können? Sind wir so faul geworden? Zu bequem, um für uns zu kämpfen? Um für uns einzustehen? Oder ist die Politik Schuld? Werden wir erst zu spät an die Thematik herangeführt? Ich für meinen Teil habe erst in der 8 Klasse Politikunterricht verbunden mit Geschichte bekommen. Und uns wirklich mit der heutigen Problematik zu beschäftigen, tun wir dort auch nicht. Ich denke, dass es viel zu wenig Möglichkeiten gibt, junge Leute die Politik nahe zu führen. Wenn man nicht in eine sehr politisch engagierte Familie hineingeboren wurde, hat man wenig Möglichkeiten sich früh seine eigene Meinung zu bilden. Und dann wundern sich die Politiker, wieso die rechten Parteien immer mehr Stimmen bekommen. Das liegt meiner Meinung daran, dass diese Parteien präsent sind. Jeder kennt die NPD, oder pro NRW. Sie machen mit großen Plakaten und rechtsradikalen Sprüchen auf sich aufmerksam. Natürlich, wer von zu Hause aus mitbekommen hat, was diese Parteien in der Vergangenheit für schreckliche Dinge getan haben würde niemals auf die Idee kommen sie zu wählen. Aber wer zu Hause niemals über Politik spricht, lässt sich leicht von solchen Sprüchen ködern und wird ein Wähler dieser Partein. Fühlt sich der Staat nicht dazu verpflichtet uns Jugendliche aufzuklären? Wir sollten zur Bundestagswahl in unserer Schule auch wählen. Sollten sagen, für wen wir unsere Stimme geben würden, doch vorher aufgeklärt wurden wir nicht. Die meisten haben dann den sogenannten „Wahlomat“ gefragt, aber ist das die Lösung? Eine Maschine über unsere Meinung entscheiden lassen? Die mit Hilfe von weniger Fragen unsere Besinnung erkennen soll? Und dann wird sich beschwert, dass die Jugendlichen immer mehr in die rechte Szene abrutschen. Die Politik in Deutschland sollte sich meiner Meinung weniger mit unsinnigen Dingen wie G8 beschäftigen, sondern uns lieber aufklären, damit wir dann wenn wir 18 sind wissen, was unsere Meinung ist und für diese Einstehen können.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen